Legasthenie
Schülerinnen und Schüler mit einer diagnostizierten Lese- Rechtschreibstörung (Dyslexie/Legasthenie) erhalten an der GSN eine gezielte Förderung nach dem Therapiekonzept von Carola Reuter-Liehr.
1. Was ist eine Lese- Rechtschreibstörung?
Eine Lese-Rechtschreibstörung ist eine Störung der kognitiven Informationsverarbeitung und definiert nach ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems). Die umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten (ICD 10 F 81) wird nach eingehender Diagnose festgestellt. "Dabei handelt es sich um eine Störung, bei denen die normalen Muster des Fertigkeitserwerbs von frühen Entwicklungsstadien an beeinträchtigt sind. Die Beeinträchtigung ist nicht einfach Folge eines Mangels an Gelegenheit zu lernen; sie ist auch nicht allein Folge einer Intelligenzminderung oder irgendeiner erworbenen Hirnschädigung oder -erkrankung aufzufassen“. (Dilling et al., 2008, S. 286)
2. Das LRS-Förderkonzept der GSN
Nach der Diagnose einer Lese- und Rechtschreibstörung werden betroffene Schüler von qualifizierten Lehrkräften gefördert. Die Förderung basiert auf dem Therapiekonzept von Carola Reuter-Liehr.
Es erfolgt eine konsequente Verknüpfung vier elementarer Bestandteile strategiegeleiteten Lernens:
1. Zweckbezogene Sprachsystematik: im Schwierigkeitsgrad steigend von der phonemischen zur morphemischen Strategie
2. Lautanalytisch ausgewähltes Wortmaterial: Mitsprechwörter, Regelwörter, Speicherwörter
3. Sensomotorisch orientierte/sprachstrukturierende Methoden: Lautgebärden, rhythmisches Syllabieren (Silbentanzen, synchrones Sprechschreiben, Silbenbögenlesen)
4. Verhaltenstherapeutische Verstärkung: gezielte Belohnung von Anstrengungen, Visualisierung von Erfolgen, Verstärkung von Erfolgen, Selbstinstruktionen, Eigenkontrolle
3. Durchführung des Konzepts
3.1 Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung:
Lerngruppen: 1
Beginn: 2. Halbjahr im Jahrgang 5
Wochenstunden: 2
Dauer: 2 Halbjahre
Lehrkräfte: Haben Fortbildung zum Phonemstufenaufbau von R. Liehr besucht.
3.2 Regelaufbau auf der Basis lautgetreuer Lese-Rechtschreibfähigkeit
Lerngruppen: 2
Beginn: 2. Halbjahr im Jahrgang 6
Wochenstunden: 2
Dauer: 4 Halbjahre
Lehrkräfte: Haben Fortbildung zum Regelaufbau von R. Liehr besucht.
3.3 Förderung in konventionellen Deutsch-Förderkursen
Ab dem Jahrgang 8, 2. Halbjahr, werden die Schülerinnen und Schüler in Deutsch-Förderkursen oder durch die eigene Deutschlehrkraft je nach Fehlerschwerpunkten gefördert.
4. Übersicht
Birgit Weiser