Das Fach Kunst
Zum Selbstverständnis des Faches an der Gesamtschule Niederaula
Hat denn Kunst nicht eher mit Zeichnen und Malen zu tun?“, musste sich der Verfasser dieses Beitrags noch vor rund fünfzehn Jahren fragen lassen, als die Fachkonferenz beschlossen hatte, die Anschaffung von zwanzig Notebooks für den Kunstunterricht zu beantragen. „Ohne Frage, aber nicht ausschließlich“, lautete darauf die Antwort, „gleichwohl sollten wir die gestalterischen und technischen Möglichkeiten nutzen, die sich durch den Einsatz digitaler Medien in ihrer technischen Vielfalt für den Kunstunterricht eröffnen.“
Mittlerweile stellt sich die Eingangsfrage nicht mehr. Der Einsatz von Rechnern und Bildbearbeitungs-/ Grafikprogrammen gehört mittlerweile an unserer Schule zum Standard. Entgegen mancher Befürchtungen zeigt sich nun, dass umso mehr gezeichnet und gemalt wird, je mehr der Computer zur Bildvorbereitung oder Ergebniskontrolle benutzt wird. Augenscheinlich hat sich dadurch auch die Qualität von Bildern und Objekten gesteigert. Ebenso ist die „Diktatur des Din A4- und Din A3-Formats“ beendet. Vieles ist möglich bis hin zur künstlerischen Gestaltung von Flächen, die beispielsweise 160 Quadratmeter groß sind. Darüber hinaus hat der Computer natürlich seinen Stellenwert als eigenständiges, allen anderen Verfahren und Techniken gleichwertiges, künstlerisches Mittel erlangt.
Das Fach leistet seinen Beitrag bei der inneren und äußeren Ausgestaltung des Schulgebäudes (Stichwort: Schule als angenehmer und anregender Aufenthalts- und Lebensraum), als Partner der Schulgemeinde bei besonderen Veranstaltungen (Abschlussfeiern, Schulfesten, Tag der offenen Türen, Abend der Künste, u.v.m.) und als Botschafter der Schule bei der Umsetzung zahlreicher Kunstprojekte an außerschulischen Lernorten oder für externe „Auftraggeber“.
Das Fach Kunst ist praxisorientiert ausgerichtet und zielt auf die besondere Schulung der rechten Gehirnhälfte ab. Dadurch ergibt sich eine erfahrungs- und erlebnisbasierte Grundlage für das analytische Verständnis kunsttheoretischer und kunstgeschichtlicher Zusammenhänge. Das Wissen über diese Zusammenhänge, deren Reflexion und Vertiefung ist wiederum Aufgabe der linken Gehirnhälfte und selbstverständlich ebenso ein wichtiger Bestandteil der Unterrichtsarbeit. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Erwerb und Training folgender Lernhaltungen: Geduld, Ausdauer, Durchhaltevermögen und Steigerungsbereitschaft.