Workshop mit Poetry-Slamer Lars Ruppel
Deutschstunde einmal anders!
So sollte eine Deutschstunde immer aussehen! Das dachten wohl alle der anwesenden Siebt- und Zehntklässler, nachdem sie eine Doppelstunde mit dem Poetry-Slamer Lars Ruppel verbracht hatten.
Bereits zum zweiten Mal war Lars Ruppel, seines Zeichens Berliner aus Südhessen stammend, zu Gast in der Gesamtschule Niederaula. Der Dank dafür geht an das Schlosstheater Fulda, die diesen Workshop durch ihr Sponsoring erst ermöglicht haben.
Ruppels zentrale Botschaft ist, dass jeder Poesie schreiben und man alles auch vortragen kann. Sein Weg vom Punk mit blauer Irokesenfrisur bis zum Wunsch Dichter zu werden, beeindruckte die Schülerinnen und Schüler sichtlich, zumal er seine Geschichten überaus witzig präsentierte. Aber es blieb nicht bei der Theorie. In mehreren Schritten führte er seine Zuhörerschaft dazu, eigene literarische Produkte zu erstellen. Über das Finden von originellen Synomymen, über Assoziationsübungen und der Weiterarbeit mit den Ideen anderer schrieb eine Hälfte der Nachwuchsdichter und –dichterinnen Liebesbriefe, die andere Hälfte Hassbriefe. Schließlich trugen einige Mutige ihre Texte wie bei einem echten Poetry-Slam vor und ernteten Lob und Applaus des Publikums. Es war schön zu sehen, wie die Siebtklässler die stilistisch geprägte Sprache der Zehntklässler bewunderten und umgekehrt, die Älteren die tiefsinnigen Gedanken der Jüngeren würdigen konnten.
Am Ende der Veranstaltung hatten alle eine Vorstellung was Poetry-Slam bedeutet und der Begeisterung nach zu urteilen besteht die Hoffnung, dass sich der oder die eine oder andere mit der Poesie beschäftigen wird, denn Poesie heißt eben nicht nur Auswendiglernen von langweiligen Balladen.