Gesamtschule Niederaula / Niederaula

Gummibärchen aus dem Lebensmittellabor

Herstellung von Gummibärchen im Lebensmittellabor der FH Fulda


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„Immer wenn ihr von außen hereinkommt, wascht und desinfiziert euch bitte zuerst die Hände.“ Dies ist der erste Satz, mit dem wir, die Klasse G8b, unsere Chemielehrerin Frau Jestädt und unsere Klassenlehrerin Frau Weiser, in den Räumen des Lebensmittellabors der Hochschule Fulda begrüßt werden. Hier wird unsere Schulklasse heute von einer Mitarbeiterin der Hochschule Fulda mit Unterstützung von zwei Studenten über die Eigenschaften und die Herstellung von Gummibärchen aufgeklärt. Daneben sollen unsere Schüler und Schülerinnen über die Marktverteilung in der Gummibärchenindustrie informiert werden.

Zuerst zeigt uns die Lebensmitteltechnologin der Hochschule Fulda einen Film über die Herstellung von Gummibärchen bei der Firma Haribo. Wir bekommen einen ersten Eindruck, in welchen Massen Fruchtgummis hergestellt werden. Außerdem erklärt ein Reporter in diesem Film den Namen des Unternehmens. So steht das „Ha“ für Hans, das „ri“ für Richard und das „bo“ für Bonn. Gemeint ist damit Hans Richard aus Bonn, der das Unternehmen gründete. In dem Film wird auch über die Konkurrenten von Haribo berichtet, die Marke Katjes, die Eigenmarke von Lidl und die Eigenmarke von Kaufland. Ein Schüler aus unserer Gruppe meint im Anschluss an den Film: „Das hat mich ja sehr überrascht, dass Haribo so viele Konkurrenten hat.“ Es folgt eine kurze Besprechung, in der sich unsere Mitschüler über den Inhalt des Films mit der Lebensmitteltechnologin austauschen.

Dann wird unsere Schulklasse aufgefordert, in kleinen Gruppen Ananasstücke und Kiwis zu zerkleinern. Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, wie das Experiment funktionieren soll, aber ich zerkleinere eifrig mit weiteren Mitschülerinnen und Mitschülern in meinem Team die uns vorliegenden Früchte. Nun werden die kleinen Ananas- und Kiwi-Stücke je Sorte gepresst und die Mitarbeiterin übergibt jeder Schulgruppe 4 Schalen. Ein Schälchen wird von unserer Gruppe mit dem frisch gepressten Ananas-Saft gefüllt, ein anderes mit dem frisch gepressten Kiwi-Saft. In die dritte Schale füllen wir gekauften Apfelsaft und in die letzte Schale gekauften Ananas-Saft. In diese 4 Schalen werden jeweils Gummibärchen gelegt. Wir lassen die Bärchen dann ein wenig in den Säften ruhen und kommen erst später zu einer Auswertung.

In der Zwischenzeit bereiten wir das nächste Experiment vor, wobei nun verschiedene Sorten von Gummibärchen in Wasser gelegt werden. Da ist zum einen das „Bio-Bärchen“ ohne Gelatine, aber mit Gummi-Arabicum, welches sich schon nach kurzer Zeit abschält sowie weich und klebrig wird. Der „Ökovital-Bär“ ohne Gelatine aber mit Pektin zieht sich hingegen zusammen und hat sich nach ein paar Stunden ganz aufgelöst. Das „Honig-Doppelbärchen“ mit Gelatine und Vitaminen verliert die Farbe, wird weich und saugt Wasser auf. Weiterhin sehen wir uns den „Saft-Goldbären“ mit Gelantine und 25% mehr Fruchtsaft an, der nur größer wird. Als letztes beobachten wir den „Goldbären“ mit Gelatine, welcher immer weicher und größer wird sowie dessen Farbe etwas verblasst.

Jetzt folgt ein Experiment, das meiner Meinung nach am spannendsten ist. Wir sollen nun selbst Gummibärchen herstellen. Zuerst erhitzt Hagen aus unserer Gruppe einen mit Wasser gefüllten Topf, indem er die Schaltung der Herdplatte auf die Stufe 3 stellt. Gerade bin ich dabei, 60 g Speisegelatine abzuwiegen, damit diese gleich im Wasser verrührt werden kann. Dann sind Finn und ich damit beschäftigt, die Zutaten Zucker, Glukosesirup sowie Zuckersirup abzuwiegen, welche Fabio im nächsten Schritt verrührt. Schon jetzt ist an unserem Arbeitstisch die reinste Hektik ausgebrochen und ich frage mich, was dabei wohl herauskommen wird. Hagen und Fabio stellen gerade die Herdplatte auf Stufe 1 zurück und erwärmen nun die Speisegelatine. Ich achte darauf, dass die Temperatur 75°C nicht übersteigt, denn sonst würde sich die bald flüssige Speisegelatine nicht mehr für die Herstellung von Gummibärchen eignen.

Nun sind die Mädchen unseres Teams gerade dabei, den roten Erdbeer-Fruchtsirup abzuwiegen. Kurz danach mischen wir diesen in die Gelatine. Dann lassen wir die Mischung eine Zeit lang kühlen. Danach füllen wir die Gummibärchenmasse mit Löffeln in die Formen.

Schließlich müssen die Gummibärchen nochmals abkühlen. Zu diesem Zeitpunkt kommen wir nun wieder zurück auf das Experiment mit den 4 Fruchtsaftschalen. Es kommt heraus, dass bei dem frisch gepressten Ananas- und Kiwi-Saft die Gummibärchen völlig aufgelöst sind. Dagegen setzen Apfel- und Orangensaft aus dem Supermarkt den Gummibärchen kaum zu.

Vor dem Mittagessen in der Kantine der Hochschule Fulda sehen wir uns jetzt noch einen letzten Film an. Dieser handelt davon, wie die Gummibärchen wirklich schmecken und inwiefern wir von der Werbung des Herstellers beeinflusst werden. Mich erschreckt besonders das Ergebnis beim sogenannten „Blind-Test“, weil die Eigenmarken von Lidl und von Kaufland hier die höheren Bewertungen als die Gummibärchen von Katjes haben. Haribo kann sich gerade noch auf dem ersten Platz beim Geschmack halten, hat jedoch kaum Vorsprung.

Beim gesponserten Essen der Hochschule in der Kantine wird unter meinen Klassenkammeraden und Mitschülerinnen aufgeregt über die durchgeführten Experimente debattiert. Hagen aus meinem Team spricht aus, was wir gerade alle denken, nämlich: „Hoffentlich stellen wir nach der Pause weitere Gummibärchen her.“

Direkt nach dem Mittagessen kehren wir zurück in die Räume des Lebensmittellabors, wo nun von unserer Klasse selbst eine „Blindverkostung“ durchgeführt wird. Es geht darum, mit verschlossenen Augen zu erraten, welche Farbe ein Gummibärchen hat. Das Ergebnis ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Farbe nur vereinzelt richtig raten. Im Anschluss erstellen wir nochmals selbständig Gummibärchen. „Hurra“, denke ich bei mir. Beim zweiten mal fällt es mir schon wesentlich leichter, da ich nun den Ablauf besser kenne. Es macht jetzt richtig Spaß.

Schließlich wird mit unserer Klasse ein letztes Experiment durchgeführt, wobei mit verschlossenen Augen von allen Jugendlichen meiner Klasse zwei unterschiedlich gezuckerte Cola-Gummibärchen identifiziert werden sollen. Wir kommen geschlossen zu dem Entschluss, dass die Cola-Bären A süßer sind und die Cola-Bären B eine festere Konsistenz haben. Das Ergebnis ist, dass in diesem Fall unsere Klasse insgesamt mit dem Geschmackstest richtig liegt.

  

Zuletzt lösen wir in den kleinen Gruppen die inzwischen kühlgewordenen Gummibärchen aus den Formen und teilen diese in den Teams gerecht auf. Mir persönlich haben die selbst hergestellten Gummibärchen aufgrund des wenigen Zuckergehaltes etwas zu fade geschmeckt, aber dafür ich kenne genau die Inhaltsstoffe dieser selbst erstellten Bären.

Alles in allem wird uns dieser Tag in der Hochschule Fulda gut in Erinnerung bleiben, denn besonders die vielen Versuche und Experimente sind sehr spannend gewesen. Vielleicht werden wir die Gummibärchen zu Hause mit etwas mehr Zucker zubereiten – das Rezept haben wir ja jetzt.

 Dieser Artikel ist eine der Reportagen, die im Deutschunterricht während der Unterrichtseinheit „Zeitung“ geschrieben wurden.

Verfasst wurde der Text vom Team: Tom Opfer, Finn Mühling, Timon Vogelei, Fabio Juliano

 

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